"Wer authentisch ist, kann nichts falsch machen"
Echt sein, sich natürlich geben – und zwar zu jeder Zeit: Das ist Karin Schubert. Bei ihren Moderationen wirkt sie echt, weil sie echt ist. Ihre Stärke heißt Authentizität. Die strahlt sie aus und die zeichnet sie aus. "Ich will mich weiterentwickeln", sagt sie, wenn man sie nach ihrem Lebensmotto fragt, "auf keinen Fall stehen bleiben". Und das ist durchaus im doppelten Sinn gemeint, physisch und mental.

Karin Schubert ist ein sehr aktiver Mensch. Wenn es das Arbeitspensum zulässt, dann geht die viel beschäftigte Moderatorin gern auf Reisen. "Am liebsten Abenteuer", meint sie, "als nächstes vielleicht mal ein Trip nach Asien oder Trekking in der Wüste...". Mit dem Fallschirm ist sie auch schon gesprungen und hat Bungee-Jumping ausprobiert. Nein, ein ängstlicher Typ ist sie wahrlich nicht. Aber halt: "Ich bin kein Adrenalin-Junkie", stellt sie klar. Neugierig, das ist sie. Aufgeschlossen, offen, kommunikativ. Sie will mit anderen Menschen ins Gespräch kommen.

Wenn sie zum Beispiel die 70minütige Live-Sendung "Wir in Bayern" oder die Nachrichten- und Magazinsendung "Abendschau" für das Bayerische Fernsehen moderiert, fragt sie deshalb ihre Interviewpartner nach Beweggründen, nach persönlichen Motiven. Der Zuschauer wird dann am Ende schnell feststellen, dass er neben den Fakten auch viel über die Moderatorin selbst erfahren hat. Er sieht die Begeisterung und spürt das Interesse, das die gebürtige Würzburgerin an den Antworten ihres Gegenübers hat.

Neue Herausforderungen gesucht
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Ich habe noch nie Probleme gehabt, vor Publikum aufzutreten. Auch nicht als Kind", sagt die Moderatorin zu ihrer Arbeit. "Schon als kleiner Stöpsel von vier Jahren bin ich bei Vorführungen auf die Bühne gegangen und hab' mein Ding gemacht. Nur noch die Musik und die Bewegung war wichtig. Ich hab' getanzt, die Musik gefühlt und die Welt um mich herum vergessen". Die Angst vieler Menschen, bei einem Auftritt etwas falsch zu machen, sich zu blamieren, hat sie nicht. "Wenn jemand authentisch ist, kann er nicht wirklich etwas falsch machen". Er wird aus der Situation heraus die richtigen Worte und Gesten finden. Und so freut sie sich jedes Mal, wenn es wieder eine neue Aufgabe zu bewältigen gibt, an der sie sich ausprobieren und wachsen kann. Das mag eine Podiumsdiskussion sein, in der sie ein ihr zunächst fremdes Thema moderieren soll, oder die journalistische Herausforderung während einer Live-Reportage, bei der es gilt spontane Reaktionen aus dem Publikum einzufangen, Stimmungen aufzunehmen und in Worte zu fassen.

Das unmittelbare Feedback des Zuschauers ist für Karin Schubert eine große Motivation. Deshalb sucht sie auch außerhalb des Fernsehstudios den Kontakt zu ihrem Publikum. Als Faschingsprinzessin Menschen ihre Alltagssorgen für einen Augenblick vergessen zu lassen und sie mit ihrer eigenen Lebensfreude anzustecken, macht ihr große Freude. Dann spürt sie, dass das, was sie tut, einen Sinn hat. Zweimal war sie schon Faschingsprinzessin, in München und in ihrer Heimatstadt Würzburg.

Offen für neue Aufgaben
Während sie mit strahlenden Augen von diesen Erlebnissen erzählt, wird sie auf einmal etwas nachdenklich. Sie erzählt von tief bewegenden, rührenden Momenten, die sie als Botschafterin in Sachen Fasching zum Beispiel nach dem Mauerfall in Thüringen erlebt hat. Das ist die andere Karin Schubert. Die Nachdenkliche. Die über sich und ihr Leben philosophiert. "Jeder Mensch hat die Verantwortung für sich und sein Leben, und deshalb auch die Aufgabe, sich Gedanken zu machen über die tieferen Zusammenhänge", sagt sie.

Beruflich gibt es noch so vieles, das sie interessiert und das sie ausprobieren möchte. Zum Beispiel die Schauspielerei. Statt einer Gesangs- und Tanzrolle auf der Musicalbühne - und davon hat sie wirklich viele gespielt – eine große, anspruchsvolle Schauspielrolle übernehmen. Vielleicht auch mal in einem Film mitspielen, die feinen Nuancen eines Charakters herausarbeiten und Zeit haben, sich ganz in eine Rolle einzufühlen und einzudenken und ihr somit mehr Tiefgang zu verleihen. "Ich sehe hier Potenzial, hier kann ich mich weiterentwickeln", denkt sie laut nach.

Irgendwelchen Idolen eifert die selbstbewusste Frau dabei nicht nach. "Keiner ist perfekt und das wäre auch ziemlich langweilig. Unsere Unzulänglichkeiten sind es doch, die uns interessant und liebenswert machen".

Und so übernimmt Karin Schubert auch nicht unreflektiert die Ideen und Wertvorstellungen anderer. Sie macht sich ihr eigenes Bild von der Welt, indem sie zuhört, genau hinschaut und hinterfragt - mit Verstand und mit dem Herzen. So bleibt sie auch nicht stehen - weder physisch, noch mental.